Zum Inhalt springen

gedanken

wenn ich anderen menschen begegne, fällt es mir manchmal leicht zu akzeptieren was sie tun und denken. dann gehen wir auseinander und ich bade mich in dem gefühl wie verständnisvoll ich doch bin.
und manchmal versuche ich sie von ihrem glück zu überzeugen. auch wenn ich in meinem inneren weiß, dass es mir dabei nie um das glück des anderen geht, sondern immer nur um das bild das ich mir von ihrem glück gemacht habe. genauer sogar darum, dass sie mir nicht das bild kaputt machen, das ich mir gemacht habe. das würde – und kann – ich in dem moment aber nicht sehen. ich komme in wallung, rede mich in einen eifer hinein und beginne meine ganzen talente anzuwenden um den menschen mir gegenüber zu verändern.
manchmal bin ich auch in der rolle des anderen. und immer wieder passiert es mir, dass ich mich dagegen wehre verändert zu werden. denn ich bin richtig so wie ich bin. und schließlich will ich entscheiden wann ich mich ändere. abgesehen davon dass sowieso nur ich mich ändern kann und nicht ein anderer mensch mich, so ist für mich der spannende punkt der, dass der einzige unterschied der tatsächlich in meinem alltagsbewusstsein passiert der ist, ob ich mich gegen veränderung wehre oder nicht. jede begegnung mit anderen menschen (und auch mit situationen, anderen lebewesen wie tiere und pflanzen) bringt mich dazu mich zu verändern, manche mehr manche weniger. aber wenn ich mich gegen eine veränderung wehre, die ich im begriff bin zu machen, dann beginnt es weh zu tun. je länger ich mich wehre, desto mehr schmerzt es.
dieser schmerz hinterlässt spuren in mir, und diese spuren sind die, die später andere dazu bewegen zu sagen, diese wesenszüge würden mich ausmachen.
dabei fällt mir immer wieder der spruch ein: schmerz ist der schnellste weg des lernens.

ich empfinde diese welt als eine des großen umbruchs. alte gewohnheiten zerbrechen unter den umwälzungen der großen ereignisse und immer wieder bin ich gezwungen mich neu zu orientieren. ich dachte immer ich freue mich über veränderungen. aber seit dieser kleine virus unser aller leben durcheinanderwirbelt merke ich immer mehr, dass ich veränderungen nur mag, dessen ausgang ich kenne. alles andere löst tiefe ängste in mir aus, auch wenn ich gar nicht mag mir das einzugestehen. und je länger ich diese starken umwälzungen erlebe, desto mehr wird mir klar, dass die wirklichen umwälzungen in meinem leben gerade erst begonnen haben. und das macht mir noch mehr angst.
je mehr ich versuche diese angst zu kontrollieren, desto schlimmere ausmasse nimmt sie an. letztendlich kann ich sie nur aushalten wenn ich mich fallen lasse, mich aufmache und mich mutter erde anvertraue. wie wenn ich im meer schwimme, dagegen anstrampeln unterzugehen ist super anstrengend, mich aber treiben zu lassen ist wunderschön. am anfang gelang mir das nur durch meditation, viele monate habe ich quasi nur in mein wurzelchakra hineinmeditiert,, dem angstzentrum. inzwischen kann ich in diesen momenten immer öfter auch durch bewusstes anfassen von gegenständen (und natürlich durch bewusstes atmen) die verbindung zu mutter erde herstellen.